Blühende Nachbarschaften

Vielleicht hätte es den Anstoß durch den WOWI-Wettbewerbsaufruf gar nicht gebraucht: Die 2014 ausgezeichneten Blumenbalkone und -gärten sind sämtlich Langzeit-Hobbys ihrer Besitzer. Trotzdem tut natürlich ein wenig praktische Ermunterung gut: Die drei Gartencentergutscheine, die als Preise vergeben wurden, sichern schon jetzt einen guten Teil der Frühlingsbepflanzung. »WO WIr wohnen« hat die Preisträger im Pflanzalltag besucht.

Frau Bössert, Hanewald: „Jemand musste ja anfangen.“
Als die Bösserts vor fast zehn Jahren in ihre Hochparterre-Wohnung im Hanewald 1 einzogen, fand sie die Aufforderung zum Gärtnern direkt vor ihrer Balkonbrüstung. „Da gab es nur Gestrüpp. Das konnte nicht so bleiben“, erinnert sich Renate Bössert. Und weil die Nachbarn alle irgendwo eine arbeitsintensive Datsche hatten, war die Arbeitsteilung klar: „Wir fangen hier an – auf dem Balkon und davor.“ Inzwischen ist die Balkonbrüstung keine echte Trennlinie mehr: Bösserts Vorgartenrosen haben die Brüstungshöhe erreicht und Vorübergehenden präsentiert sich eine durchgehende Blütenpracht.

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Familie Weiß, Moskauer Straße 26: „Geranien sind einfach und dankbar.“
Die Eule der Klugheit, die neben den Kakteen auf dem Balkonregal steht, hat Frau Weiß bei der Pflanzenwahl geleitet: „Geranien gedeihen auch, wenn man mal ein paar Tage nicht daheim ist“, berichtet sie. Dass sie ihren Balkon oft auch als ‚grünes Wohnzimmer’ nutzt, davon zeugt die Sonnenmarkise und die praktische Balkonmöblierung. Für die Passanten in der Moskauer Straße ist das nicht so wichtig: Sie freuen sich einfach am üppigen Blühen auf dem schönsten Balkon der Häuserzeile.

Tatjana Schmidt, Spartakusring 19b: Natürlich freu’ ich mich über Komplimente!“
Lob von ihren Hausgenossen hört Frau Schmidt reichlich. So findet Nachbarin Gleich: „Es ist wunderbar was vor dem Eingang an Dahlien, Gladiolen, Fuchsien und Pfingstrosen wächst und blüht.“ Und wie die beiden Freundinnen Tatjana Schmidt und Nina Gut ihre beiden Pflanzflächen vor dem Hauseingang in einer Art Wettbewerb auf Touren bringen, findet sie noch wunderbarer. Dabei pflanzt, gießt und jätet Frau Schmidt neben der Haustür auf dem WOWI-Grundstück während Frau Gut direkt gegenüber im Rahmen der städtischen Aktion „Freiwillig Gärtnern“ ein Stück kommunalen Bodens adoptiert hat.
Beide zuammen nutzen eine gute Idee ihres Hauswarts: die große Gießtonne, die das Regenwasser vom Hausvordach auffängt und die bei Bedarf mit einem Gartenschlauch aufgefüllt wird.

Mathias Klenke

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